Pirckheimer

Pirckheimer
Pịrckheimer,
 
Pịrkheimer,  
 1) Charitas, Klarissin, * Eichstätt 21. 3. 1467, ✝ Nürnberg 19. 8. 1532, Schwester von 2); seit 1503 Äbtissin des Klarissenklosters Sankt Klara in Nürnberg; stand in Verbindung mit Erasmus von Rotterdam, G. Spalatin, J. Cochläus, K. Celtis und A. Dürer. Antilutherische Äußerungen in einem veröffentlichten Brief an H. Emser waren Anlass für den Rat, die Aufhebung des Klosters einzuleiten, was Pirckheimer jedoch durch Vermittlung P. Melanchthons verhindern konnte.
 
 
Caritas-P.-Quellen—Sgl., 4 Bde. (1961-66);
 
Caritas P. Ordensfrau u. Humanistin, hg. v. G. Deichstetter (1982);
 
Caritas P. 1467-1532, bearb. v. L. Kurras u. a., Ausst.-Kat. (1982).
 
 2) Willibald, Humanist, * Eichstätt 5. 12. 1470, ✝ Nürnberg 22. 12. 1530, Bruder von 1); lebte nach Studien in Pavia und Padua seit 1495 in Nürnberg; war 1496-1523 dort Ratsherr und stand daneben als kaiserlicher Rat in den Diensten Maximilians I. und später Karls V.; Freund J. Reuchlins und A. Dürers. Seine in Latein abgefassten Schriften (Satiren), mehr aber noch seine Übertragungen der Schriften Plutarchs, Lukians und anderer griechischer Schriftsteller ins Lateinische verschafften ihm weithin Anerkennung. Unter dem Einfluss der Historikerschule des L. Bruni schrieb Pirckheimer eine Geschichte des Schweizerkriegs Maximilians von 1499, in der er eigenes Erleben (er hatte das Nürnberger Hilfstruppenkontingent befehligt) mit kritischer Quellenauswertung verband. Sein anfängliches Interesse an der Reformation hielt jedoch nicht an.
 
Ausgaben: Briefwechsel, herausgegeben von u. a., auf 7 Bände berechnet (1956 ff.); Der Schweizerkrieg, in lateinischer und deutscher Sprache, neu übersetzt und kommentiert von F. Wille (1998).
 
 
K. Hagen: Dtl.s literar. u. religiöse Verhältnisse im Reformationszeitalter mit besonderer Rücksicht auf W. P., 3 Bde. (21868, Nachdr. 1966);
 N. Holzberg: W. P. Griech. Humanismus in Dtl. (1981).

Universal-Lexikon. 2012.

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